Berliner, holt Wasser an der Pferdetränke

Berliner, holt Wasser an der Pferdetränke


Berlin ohne Wasser, was nun? Was eigentlich unmöglich sein sollte, dass den Menschen nun auch das Wasser ausgeht, könnte bald Wirklichkeit werden. Der Stadtbezirk Reinikendort, 260.000 Einwohner, so groß wie Mönchengladbach, verteilt einen Flyer in die Briefkästen, um die Bevölkerung zu „warnen“. Doch was sollten die Gewarnten tun?

Berliner, holt Wasser an der Pferdetränke

Von Meinrad Müller

Den Inhalt des Flyers findet man auch auf der Homepage von Reinickendorf: www.berlin.de/ba-reinickendorf/

 

Es heißt dort: Es kann sein, dass in Ihrer Wohnung kein Wasser mehr aus der Leitung kommt. Für diesen Fall gibt es 153 Not-Wasser-Brunnen in Reinickendorf. Auf der Straße. Das Straßen- und Grünflächenamt sorgt dafür, dass die Not-Wasser-Brunnen funktionieren. Das Gesundheitsamt kontrolliert, dass man das Wasser trinken kann. Die 153 Not-Wasser-Brunnen reichen aus, damit alle Leute in Reinickendorf genug Wasser bekommen.

Die Pumpbrunnen wurden bislang nur als historische Dekoration wahrgenommen. Im Sommer spielten Kinder mit der Pumpe und plätscherten im Wasser. Was aber, wenn im 10, 15. und 20 Stockwerk kein Wasser aus der Leitung kommt? Auch die Toilettenspülung wird deshalb nicht mehr funktionieren. Es stellt sich die Frage, wie Bürger, insbesondere Alte, Wassereimer in die Wohnung schleppen sollen. Denn die Aufzüge werden auch nicht mehr funktionieren. Kein Wasser, weil keine mit Strom betriebene Pumpen das Wasser pumpen. Unsere Zivilisation, an die wir uns so selbstverständlich gewöhnt haben, geht in die Brüche. Kein Strom, kein Leben. Kein Radio, TV und Internet.

Kein Strom heißt auch kein Wasser

Wer den Flyer des Bezirks Reinickendorf in die Hand gedrückt bekommt, bekommt Angst. Die Behörden wissen mehr als der Bürger und treten nur schrittweise damit an die Öffentlichkeit. Die Waren im Tiefkühlregal der Supermärkte gehen in wenigen Stunden kaputt. Und jetzt empfiehlt uns Reinikendorf, man solle zu “Leuchttürmen” kommen. Gemeint sind damit städtische Hallen, wo sich Bürger “austauschen” können.Klingt wie Hohn. Hier könnte man zumindest darüber diskutieren, warum man die Parteien gewählt hat, die uns diesen Schlamassel einbrocken.

Patienten in höchster Lebensgefahr

Personen mit medizinischer Abhängigkeit von Strom für Geräte wie CPAP-Maschinen oder Dialysegeräte sind bei Stromausfall binnen Sekunden in Lebensgefahr. Dass der Strom nicht mehr reicht, dass erleben die Bürger bereits in Oranienburg. 

RBB: https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2024/04/brandenburg-oberhavel-oranienburg-strom-versorgung-umspannwerk


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Jan Lievens, Public domain, via Wikimedia Commons


Donnerstag, 18 April 2024

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