Besessen von der Zweistaatenlösung: Es geht darum Israel einzuengen

Besessen von der Zweistaatenlösung: Es geht darum Israel einzuengen


Eine Zweistaatenlösung würde Israel schwächen und für Isolation und Ächtung öffnen. Israel kann sich nicht leisten sich kastrieren zu lassen.

Besessen von der Zweistaatenlösung: Es geht darum Israel einzuengen

Von Douglas Altabet, The Jerusalem Post

Viele von uns sind nicht in der Lage gewesen die obsessive Konzentration zu verstehen, mit der sich die Administration Biden zusammen mit anderen Führern so vieler westeuropäischer Länder auf die Zweistaatenlösung konzentriert. Immerhin war der Oslo-Prozess, der ein solches Ergebnis haben sollte, eine spektakuläre und vernichtende Katastrophe.

Im Lauf der Jahre wurden viele Folgeversuche unternommen eine Vereinbarung zu schließen und keine davon erreichte auch nur das erste Etappenziel.

Selbst nach dem 7. Oktober wird weiter von einer Zweistaatenlösung geredet.

Es ist etwas passiert, das entgegen dem, was man vermuten sollte, etwas Licht auf den Zweistaaten-Grundgedanken wirft. Und dieses Etwas ist der Angriff des Iran am 14. April. Der Angriff war historisch, sowohl wegen der Beendigung der Scharade, der Iran sei nicht am Angriff auf Israel involviert, als auch wegen der Größenordnung des Angriffs.

Was aber von dauerhaftestem Interesse sein dürfte, sind die Beteiligung und Reaktionen der US-Regierung. Es scheint ein breites Bewusstsein gegeben zu haben, dass ein Angriff unmittelbar bevorstand. Einiges davon kann natürlich den guten, altmodischen Geheimdiensttätigkeiten zugeschrieben werden.

Es sind aber jüngste Berichte zirkuliert worden, dass der Iran seine Pläne der Türkei und möglicherweise den Saudis mitteilte und diese tatsächlich kommuniziert wurden, um an die Amerikaner weitergegeben zu werden.

Was auch behauptet wird – von Reuters am 14. April – ist, dass Amerika für den Angriff grünes Licht gegeben hat, solange er „sich in Grenzen hält“. Die die Definition von „in Grenzen hält“ aussieht, ist nicht bekannt. Aber es scheint mehr als ein Gefühl zu sein, dass hier eine Choreographie am Werk war: „Der Iran informierte die Türkei vorab von seiner geplanten Operation gegen Israel, erzählte eine türkische diplomatische Quelle Reuters am Sonntag und fügte hinzu, dass Washington Teheran über Ankara übermittelt hatte, dass jedes von ihm unternommene Handeln „innerhalb gewisser Grenzen“ erfolgen müsse.

Das soll allerdings nicht das Ausmaß und den Spielraum der israelischen Leistung beim Abblocken und Abfangen des iranischen Angriffs schmälern. Aber wenn das Timing und das mögliche Ausmaß des Angriffs bekannt waren, dann gab es die Möglichkeit dafür zu planen.

Die Frage ist: Warum sollte Amerika stillschweigend oder offen einem iranischen Angriff zustimmen und dann eine bedeutende Rolle bei seiner Abwehr spielen? Die erschütternde Antwort scheint zu sein, dass dieses Handeln Teil eines zunehmend klaren Bildes dessen ist, wie die USA sich die Region vorstellen, einschließlich der Rolle Israels in der Region.

Die absehbare Reaktion Amerikas, Israel soll „den Sieg einstecken“ und nicht auf den Iran reagieren, steht im Einklang mit amerikanischem Beharren darauf, dass Israel nicht in Rafah im Gazastreifen einmarschiert und mit der Bereitschaft ständig aggressive israelische Vorstöße zu kritisieren. Und natürlich wird auf massiver „humanitärer“ Hilfe für den Gazastreifen bestanden, selbst mit der Erkenntnis, dass die Hamas das Schicksal dieser Hilfe kontrollieren wird.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Amerika nicht will, dass Israel siegt. Dass wir uns hier durchsetzen, stört die regionale Perspektive von Obama/Biden, der beste Weg bestehe die USA zu befähigen sich von der Region abzukoppeln bestehe darin den Iran mächtig zu machen, aber auch die sunnitischen Staaten als Gegengewicht zu haben, dass verhindert, dass der Iran zum Hegemon wird.

In dieser Sichtweise muss allerdings dem Iran erlaubt werden Macht auszustrahlen und viel von dieser Macht spiegelt sich in den Angriffen seiner Handlanger auf Israel. Die Administration Biden will nicht Israel vernichten, sondern es eher beschränken. Israel sollte sich in einer immerwährend defensiven Lage befinden und seine Defensivbemühungen sollten unterstützt werden. So gibt Hilfe fürs Luftverteidigungssystem und eine Luftwaffe, die eine schützende und defensive Rolle spielen kann.

Natürlich werden Kriege nie gewonnen, indem man sie defensiv führt. Kriege werden durch Überwältigung des Feindes gewonnen. Aber wenn Israel eine Hamas oder eine Hisbollah überwältigt, dann droht das den Einsatz in der Region zu erhöhen, was die aktive Einmischung des Iran erzwingt und möglicherweise sunnitische Gegenbemühungen auslöst.

Israel hat sich kastrieren lassen

Damit ist es so, dass Israel, trotz der existenziellen Auswirkungen seines Kampfes, an die Leine gelegt werden muss, damit man ein unsicheres Status quo-Patt aufrechterhalten kann. Das ist sozusagen eine Mikro-Version des Kalten Krieges. Diese Sichtweise zu verstehen erlaubt eine klarere Erkenntnis der Bedeutung der Zweistaatenlösung. Glauben die Amerikaner wirklich, dass die Palästinenser ihr Kriegsbeil begraben, Israel als souveränen Nachbarn anerkennen und in Frieden mit ihm leben werden, egal wie kalt dieser ist?

Ich bezweifle es Aber ein souveränes Palästina dient der weiteren Einschränkung Israels, schafft eine weitere Front, die Israel in eine dauerhaft defensive Haltung zwingt. Natürlich werden israelische Vorstöße, wenn Palästina souverän ist, zu Invasionen, die unausweichlich den folgenden Verurteilungen, Sanktionen und Isolation unterliege würden.

Natürlich würde Amerika helfen weitere Batterien der Eisernen Kuppel zu besorgen, aber das wäre wie die eigenen Ketten in Watte zu wickeln.

Israel hat sich kastrieren lassen. Solange wir nicht bereit sind uns dem unvermeidlichen Zorn der USA und Europas auszusetzen, indem wir unsere nationalen Erfordernisse und Notwendigkeiten durchsetzen werden wir in unserer Fähigkeit unsere Souveränität zu schützen zunehmend eingeschränkt.

Die Ersetzung eines Sicherheitsgürtels im Südlibanon durch ein Niemandsland in Nordisrael ist ein Beispiel für diese Einschränkung. Die Unfähigkeit die Hamas total zu zersetzen ist ein weiteres.

Aber das wird alles in seiner Bedeutung gegenüber dem existenzbedrohenden Albtraum verblassen, den ein Palästinenserstaat darstellen würde. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir dieses Beharren als ein Stück der amerikanischen Weltanschauung betrachten, die uns abhängig machen will – und uns lähmt und uns die Macht nimmt eine effektive offensive Kraft zu sein.

Das ist ein Albtraumszenario, das eine klarsichtige und entschlossene Führung verlangt, politisch wie militärisch, um es umzukehren. Das wird von uns verlangen uns von den Banden zu entwöhnen, die uns binden und erdrosseln.

Israel hat sich als heldenhafte, erstaunliche Militärmacht erwiesen. Diese Macht muss sich auf eine Weise durchsetzen können, die uns von den ständig drohenden Gefahren befreit. Wir müssen uns selbst erlauben zu siegen.

Der Autor ist der Vorstandsvorsitzend von Im Tirtzu und Direktor des Israel Independence Fund.


Dieser Artikel wurde zuerst hier veröffentlicht.

Autor: Heplev
Bild Quelle:


Sonntag, 21 April 2024

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