Hamas willigt angeblich in US-Waffenstillstand ein – doch die Bedingungen offenbaren ein zynisches KalkülHamas willigt angeblich in US-Waffenstillstand ein – doch die Bedingungen offenbaren ein zynisches Kalkül
Ein Friedensvorschlag soll den Krieg beenden – doch Hamas pocht auf „Vorbehalte“ und nutzt die Bühne für neue Forderungen.
Der militärische Arm der Hamas hat angekündigt, auf den von US-Nahostgesandtem Steve Witkoff initiierten Waffenstillstandsvorschlag zu reagieren – angeblich positiv, aber mit deutlichen Einschränkungen. Diese „Vorbehalte“, wie sie es nennen, sind alles andere als nebensächlich: Sie zeichnen das Bild einer Terrororganisation, die nicht an Frieden interessiert ist, sondern daran, den Krieg in eine politische Waffe zu verwandeln.
Nach saudischen Medienberichten (Al-Arabiya, Al-Hadath) will Hamas den Vorschlag annehmen – unter der Bedingung, dass Israel keine „Handlungsfreiheit“ zur Wiederaufnahme der Kämpfe habe. Darüber hinaus fordert die Organisation US-Garantien für die Umsetzung der Vereinbarungen – ein bemerkenswerter Schachzug, der zeigt, wie sehr Hamas die Schwäche der internationalen Gemeinschaft auszunutzen gedenkt.
Ein Waffenstillstand mit eingebauten Drohungen
Im Zentrum der Forderungen steht der Wunsch nach einer 60-tägigen Feuerpause, in deren Verlauf die Freilassung palästinensischer Häftlinge nicht innerhalb von zwei Tagen – wie im Vorschlag vorgesehen – sondern schrittweise erfolgen soll. Es ist ein Manöver, das mehr auf Kontrolle als auf Deeskalation zielt. Offenbar geht es Hamas nicht nur um den Austausch von Gefangenen, sondern um eine strukturelle Einbindung ihrer Bedingungen in jede künftige Einigung. Es ist die Strategie einer Organisation, die sich selbst nicht als Übergangsphänomen, sondern als dauerhaft etablierte politische Macht versteht.
Wie Al-Arabiya berichtet, wurde der US-Vorschlag von Hamas bereits mit anderen palästinensischen Fraktionen diskutiert. Dass einige davon sogar zur Zustimmung drängen, obwohl sie den Vorschlag nicht für perfekt halten, zeigt, wie zersplittert die palästinensische Führung ist – und wie sehr Hamas dabei die Zügel in der Hand hält.
Zynische Taktik statt Friedenswille
Die wohl zynischste Aussage findet sich in einem von Al-Arabiya zitierten Statement eines Hamas-Sprechers: Man wolle mit dem Vorschlag „Netanjahu die Möglichkeit nehmen, den Krieg fortzusetzen“ – nicht etwa, um Frieden zu schaffen, sondern um „den internationalen Druck gegen Israel zu nutzen“ und „den Ausbau von Siedlungen im Westjordanland zu verhindern“. Das zeigt unmissverständlich, dass es Hamas nicht um die Menschen in Gaza geht, sondern um geopolitische Machtspiele und die Delegitimierung Israels auf internationaler Ebene.
Das Kalkül dahinter ist ebenso simpel wie perfide: Während sich Israel unter weltweitem Druck befindet und die USA mit einem Waffenstillstand die Kontrolle über die Situation zurückgewinnen wollen, versucht Hamas, als „moderater“ Akteur aufzutreten – um sich Zeit zu verschaffen, ihre Tunnel zu reparieren, Waffenlager neu zu bestücken und ihre Position im Westjordanland zu stärken. Dabei wird der eigene Bevölkerung suggeriert, dass es sich um einen Erfolg handelt – während im Hintergrund längst die nächste Offensive vorbereitet wird.
Der Vorschlag von Steve Witkoff, so wohlmeinend er gemeint sein mag, wird zu einem Test für die Glaubwürdigkeit der internationalen Diplomatie. Sollte der Westen auf die Forderungen der Hamas eingehen – insbesondere auf das Verbot israelischer Gegenwehr und US-Garantien für terroristische Positionen –, wäre das ein gefährliches Signal: Es würde bedeuten, dass Terrorgruppen ihre Bedingungen diktieren können, solange sie ausreichend menschliches Leid als Verhandlungsmittel erzeugen.
Was Hamas als „positive Antwort mit Vorbehalten“ verkauft, ist in Wirklichkeit eine Machtdemonstration. Kein Zeichen von Einsicht, kein Wille zur Beendigung der Gewalt, sondern ein perfides Spiel mit internationalen Akteuren, deren Geduld am Ende ist – und deren Gutgläubigkeit gefährlich.
Israel kann unter diesen Bedingungen keinem Waffenstillstand zustimmen. Denn wer dem Aggressor einen Freifahrtschein ausstellt, bestraft den Verteidiger – und verrät all jene, die am 7. Oktober ermordet wurden.
Autor: Redaktion
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Samstag, 31 Mai 2025