Die Einfachheit der Schuld – wie pro-palästinensische Propaganda Geschichte verfälschtDie Einfachheit der Schuld – wie pro-palästinensische Propaganda Geschichte verfälscht
Ein Kommentar behauptet, Israel sei 1948 durch Mord und Landraub entstanden. Klingt eindeutig – ist aber historisch einseitig, selektiv und damit Propaganda. Die Realität war komplizierter, widersprüchlicher und wird bis heute bewusst verzerrt.
Wer genau hinsieht, erkennt: Die Wirklichkeit war komplexer, widersprüchlicher – und alles andere als schwarz-weiß.
Die Erzählung vom „menschenleeren Land“ ist selbst ein Zerrbild. Kein Historiker bestreitet, dass in Palästina seit Jahrhunderten Juden, Muslime, Christen und andere Gemeinschaften lebten, oft in wechselnden Mehrheiten je nach Region. Wer heute so tut, als habe es dort „nur Palästinenser“ gegeben, schreibt die Geschichte rückwirkend um.

Auch die Bevölkerungsdynamik wird bewusst verkürzt dargestellt. Ab dem späten 19. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung sprunghaft. Juden kamen im Zuge der Alija – getrieben von Pogromen und Verfolgung in Osteuropa. Doch auch die arabische Bevölkerung wuchs rasant: Viele Familien zogen aus Syrien, Ägypten oder Transjordanien nach Palästina, weil der wirtschaftliche Aufschwung neue Chancen versprach. 1948 lebten in der Region viele, deren Großeltern erst wenige Jahrzehnte zuvor zugezogen waren – Juden wie Araber.
Der Begriff „Palästinenser“ war lange kein exklusiv arabisches Etikett. Bis 1948 bezeichnete „Palestinian“ alle Bewohner des Mandatsgebiets. Die jüdische „Palestine Post“ belegt dies ebenso wie Olympia-Teilnahmen jüdischer Sportler unter dem Namen „Palestine“. Dass heute suggeriert wird, der Titel habe ausschließlich Arabern gehört, ist schlicht Geschichtsfälschung.
Auch das Narrativ vom „gestohlenen Land“ hält einer Überprüfung nicht stand. Zionistische Organisationen kauften Land – rechtlich gültig und meist von abwesenden Großgrundbesitzern in Beirut oder Damaskus. Ja, Pächter verloren ihre Existenzgrundlage, was eine soziale Tragödie war. Aber von „Diebstahl“ zu sprechen, verkehrt die Tatsachen ins Gegenteil. Nicht selten handelte es sich zudem um versumpfte oder unbewohnbare Flächen, die jüdische Pioniere überhaupt erst urbar machten.
Der entscheidende Punkt ist jedoch: Israel entstand nicht „durch Mord“, sondern durch einen Krieg, den seine Nachbarn entfesselten. 1947 beschloss die UNO die Teilung in einen jüdischen und einen arabischen Staat. Die jüdische Seite stimmte zu, die arabischen Führer lehnten ab. Am Tag nach der Staatsgründung griffen fünf arabische Armeen an. Was folgte, war ein Krieg – mit Flucht, Vertreibung und Gewalt auf beiden Seiten. Massaker wie das von Deir Yassin sind Verbrechen, die verurteilt werden müssen. Aber daraus eine „zionistische Morddoktrin“ zu konstruieren, ist nichts anderes als Propaganda.
Was in dieser Darstellung konsequent ausgeblendet wird, ist die andere Seite der Geschichte: Über 800.000 Juden wurden nach 1948 aus arabischen Ländern vertrieben, entrechtet, beraubt und ihrer Heimat beraubt. Diese „jüdische Nakba“ kommt in pro-palästinensischen Narrativen praktisch nicht vor – weil sie das simple Bild von Tätern und Opfern stören würde.
Schließlich wird die nationale Identität einseitig verklärt. Die palästinensische Identität entwickelte sich im 20. Jahrhundert – ein legitimer und nachvollziehbarer Prozess. Aber genauso alt, wenn nicht älter, ist die jüdische Bindung an das Land. Wer die eine Geschichte anerkennt und die andere leugnet, betreibt nicht Aufklärung, sondern Dämonisierung.
Die Realität ist ungleich vielschichtiger: eine gemischte Bevölkerung, beiderseitige Zuwanderung, legale Landkäufe und Urbarmachung, Krieg nach der Ablehnung der UN-Teilung, Leid und Vertreibungen auf beiden Seiten. Wer diese Komplexität verschweigt und stattdessen simple Schuldschablonen zeichnet, schreibt keine Geschichte – er produziert Propaganda.
Am Ende bleibt die Frage: Geht es um Wahrheit oder um Schlagworte? Wer ernsthaft Frieden will, muss mit der Realität beginnen – nicht mit Mythen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Freitag, 19 September 2025